JN-Bezirksbeauftragter Marcel Huesmann nahm an 1000-Kreuze-Marsch teil

huesmann

Unter den 100 Teilnehmenden des “1000-Kreuze-Marsches” von fundamentalistischen AbtreibungsgegnerInnen nahm auch eine Gruppe von Neonazis teil. Unter ihnen befand sich Marcel Huesmann (Jhg.1991), der seit Anfang diesen Jahres “Bezirksbeauftragter Münsterland/OWL” der NPD-Jugendorganisation “Junge Nationaldemokraten” ist.

Inhaltliche Berührungspunkte zwischen Neonazis und fundamentalistischen ChristInnen gibt es nicht nur in der Ablehnung von Feminismus, Homosexualität und Schwangerschaftsabbrüchen. Beide Gruppen sorgen sich um den ‘Fortbestand des deutschen Volkes’, da die Geburtenrate in Deutschland niedriger als in anderen Länder sei. Während in Europa Bevölkerungsschwund und Geburtenboykott vorherrsche, explodierten die Bevölkerungen in anderen Teilen der Welt. Das ist eine rassistische Argumentation, der ein völkischer Nationsbegriff und Angst vor „Überfremdung“ zu Grunde liegen.

Teilnahme der NPD an EuroProLife-Märschen
Die Gebetszüge werden von der fundamentalistischen Initiative EuroProLife bundesweit organisiert. Neonazis nahmen am Samstag nicht zum ersten Mal daran teil. Bereits 2008 beteiligte sich eine große Gruppe “Freien Nationalisten” und des NPD-Ablegers “Bürgerinitiative Ausländerstopp” an einem “1000-Kreuze-Marsch” in München, ohne dass sie von Seiten des Veranstalters verwiesen wurden. Anders als in Münster hatten die Neonazis ihr Kommen zuvor angekündigt, ohne dass EuroProLife dies problematisch gefunden hatte. Erst nach dem Marsch und öffentlicher Kritik distanzierte sich das Präsidium öffentlich. Auch in Münster störte sich der Veranstaltungsleiter nicht an den extrem rechten Jugendlichen.

Was von antifeministischer und homophober Hetze, weltfremder Frömelei und der Entrechtung von Frauen über die Entscheidungsfreiheit über den eigenen Körper zu halten ist, machten gut 250 GegendemonstrantInnen lautstark deutlich: Sie mischten sich am Samstag unter die FundamentalistInnen und begleiteten den Gebetsmarsch bis zu seinem Endpunkt am Dom. Sie riefen Parolen, protestierten mit Schildern und Transparenten und provozierten mit einem „Kiss-In“.

Weiterlesen:
1) Bericht des Bündnis Gegen 1000 Kreuze
2) Hintergründe über die FundamentalistInnen im Münsterland

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