Versuchte Brandstiftung in Münster – Rassismus als Tatmotiv benennen und verfolgen!

Am Morgen des 16.07.2019 verhinderte ein aufmerksamer Zeuge möglicherweise eine rassistisch motivierte Brandstiftung an einer Unterkunft für wohnungslose Menschen in Münster. Nach Schilderungen der Polizei hatten zwei Männer, von denen einer einen roten Kunststoffbehälter bei sich führte, den Eingang der Unterkunft mit mehreren Müllcontainern blockiert. Augenscheinlich Vorbereitungen dafür, die Container und/oder die Unterkunft in Brand zu setzen. Als der Zeuge sie ansprach, flüchteten sie mit einem silbernen Kombi, riefen rassistische Parolen und drohten damit, wieder zu kommen. Die städtische Unterkunft für Menschen ohne Wohnung wurde bis Anfang des Jahres als Unterkunft für Geflüchtete genutzt.

Zusammen mit den durch den Zeugen dokumentierten rassistischen Parolen ergibt sich ein eindeutiges Bild von der Motivation der Täter: Rassismus. Wir fordern daher, die Tat als politisch motivierten Anschlagsversuch zu werten und ernst zu nehmen. Rassismus muss bei den Ermittlungen bis auf weiteres als als primäres Tatmotiv angesehen und in die entsprechenden Richtungen ermittelt werden.

Die Tat reiht sich in eine ganze Liste von rechten Gewalttaten gegen Geflüchtete und deren Unterkünfte in Münster und dem Münsterland ein. Auch wenn die extreme Rechte in Münster und dem Umland marginalisiert und vielfach handlungsunfähig ist, so verfängt auch hier die geistige Brandstiftung extrem rechter Parteien wie der AfD: Und immer wieder folgen diesen Worten dann Taten. Erst 2016 hat es zwei rassistisch motivierte Brandanschläge auf eine im Bau befindliche Unterkunft für Geflüchtete in Münster-Hiltrup gegeben. Der Täter nannte später vor Gericht Narrative wie die AfD sie verbreitet als ausschlaggebend für seine Taten.

Wir danken dem couragierten Zeugen, der mit seinem Eingreifen wahrscheinlich Schlimmeres verhindert hat, und rufen dazu auf, es ihm gleich zu tun und sich geistigen wie tatsächlichen Brandstifter*innen weiterhin in den Weg zu stellen. Auf allen Ebenen und mit allen notwendigen Mitteln. Unsere Solidarität gilt allen Betroffenen rechter Gewalt.

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