Für Sonntag, den 18.05., mobilisieren Antifaschist*innen zu einer Solidaritätsdemo im Gedenken an 43 Menschen, die bei den Ausschreitungen im ukrainischen Odessa getötet wurden (Aufruf).
Die Lage in der Ukraine ist derzeit ebenso unübersichtlich wie komplex. Eine objektive Einschätzung der Geschehnisse ist aus der Entfernung nur schwer möglich, auch weil die aktuelle Berichterstattung in vielen Fällen tendenziös ist. Die übliche, medienkompatible Aufteilung in „Gut und Böse“ greift in einer solchen Situation zu kurz. Angesichts der zentralen Beteiligung der extremen Rechten, der zunehmenden „Ethnisierung“ des Konfliktes und der nationalistischen Ausrichtung aller Beteiligten ist uns eine Positionsnahme für eine der medial präsenten Konfliktparteien unmöglich. Die Gefahr, im Rahmen einer Demonstration die eigenen Inhalte verkürzen zu müssen und somit in der Interpretation nach diesem Muster eingeordnet zu werden, ist in diesem Fall besonders hoch. Wir halten deshalb eine Demonstration unter diesen Voraussetzungen nicht für die geeignetste Form der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Geschehnissen in der Ukraine.
Nichtdestotrotz halten wir eine antifaschistische Positionierung zu den dramtischen und untragbaren Zuständen und ihren Akteur*innen für notwendig. Wir begrüßen daher die Initiative der Genoss*innen als einen ersten Beitrag in dieser Richtung und hoffen, dass dies Anstoß zu einer (über-)regionalen Diskussion und Aktivität ist. Unsere Solidarität gilt allen emanzipatorischen Menschen und Bewegungen in der Ukraine.
Treffpunkt für die Demonstration: 18. Mai, 16 Uhr, Engelenschanzenpark, Münster
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