Searchlight im Oktober: Die rassistischen Pogrome in Rostock-Lichtenhagen

Wenn der deutsche Mob ein Streichholz nimmt…
Die rassistischen Pogrome in Rostock-Lichtenhagen 1992

Vom 22. bis zum 24. August 1992 griffen mehrere tausend Menschen mit Steinen und Brandsätzen die „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber“ (ZAst) und ein Wohnheim von VertragsarbeiterInnen in Rostock-Lichtenhagen an. Den Pogromen waren rassistische Stimmungsmache in der Presse vorausgegangen, in denen gegen die vermeintlichen Flüchtlingsströme aus Osteuropa gehetzt wurde und nicht nur die Republikaner verkündeten, „das Boot ist voll“.

Währen die Brandstifter seelenruhig Wohnhäuser in Brand steckten, in denen sich Menschen befanden, wurden sie vom deutschen Mob bejubelt und die Polizei schaute untätig zu. Erst nach drei Tagen konnte die Staatsmacht das Treiben in Lichtenhagen beenden, indem sie die Bewohnerinnen der ZAst und des benachbarten VertragsarbeiterInnenwohnheim unter einem massivem Polizeiaufgebot evakuierten.

Das Entsetzen in der Öffentlichkeit über die Pogrome war groß, doch führte dies keineswegs zu einem massiverem Vorgehen gegen rassistische und extrem rechte Strukturen. Im Gegenteil, die de-facto-Abschaffung des Asylrechts folgte kurz nach den Pogromnächten und wurde als politische Folge der Ausschreitungen verkauft.

Keine Gedenktafel, kein Mahnmal erinnert heute an das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Bei der Veranstaltung werden wir auf die Ereignisse 1992 zurückblicken und uns mit den direkten Auswirkungen der Pogrome, aber auch mit der heutigen Situation vor Ort, auseinandersetzen.

Die ReferentInnen waren in der antifaschistischen Kampagne „Wake up – Stand up!“ gegen die NPD in Mecklenburg-Vorpommern aktiv und haben sich im Rahmen der Kampagne intensiv mit den Pogromen in Rostock Lichtenhagen beschäftigt.

13.10.2011 // 19:00 Uhr // Club Courage // Friedensstr. 42 (Hinterhof) //Münster f)

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