Anders als noch beim Katholikentag 2016 in Leipzig, soll beim diesjährigen Katholikentag in Münster ein AfD-Vertreter für ein Podium eingeladen werden. (siehe hier) Die „Antifaschistische Linke Münster“ kritisiert diese Entscheidung der Organisatoren in einer Pressemitteilung:
Es ist nicht nachvollziehbar, dass sich die Organisatoren ausgerechnet jetzt von ihrer klaren Haltung der Vorjahre abwenden und die AfD in das offizielle Programm des Katholikentages aufnehmen. Denn der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken hat ganz richtig erklärt, dass sich die AfD in den letzten zwei Jahren immer weiter nach Rechtsaußen bewegt hat. Dieser Widerspruch ist nicht mit einem Verweis auf den Bundestageinzug der AfD zu rechtfertigen: Der Einzug in den Bundestag alleine macht die AfD nicht zu einer ‘akzeptablen’ Partei. Es sollte um Inhalte gehen. Warum wird eine Partei, die sich in Rhetorik und vielen Forderungen nicht mehr von der NPD unterscheidet, ein solches Podium geboten?
Wenn die Organisatorinnen des Katholikentages Aussagen wie ‘Der Islam gehört nicht zu Deutschland’ auf ihrem Podium nicht zulassen möchten, ist das Einladen der AfD vollkommen unverständlich. Denn genau das ist die Position der Partei.Weiterhin ist die Beobachtung, dass die AfD sich immer weiter auf den „rechten Rand“ zu bewege, keinesfalls ausreichend. Denn ein Blick ins Parteiprogramm oder auf Aussagen von wichtigen Funktionären der Partei zeigen deutlich: Rechtsradikale Positionen sind schon längst Konsens innerhalb der AfD. In einer Stadt, die sich effektiv gegen die AfD, Einrichtungen wie die Zentrale Ausländerbehörde und für eine Gesellschaft, in der jeder willkommen ist, engagiert, darf die AfD keine Bühne bekommen, auf der sie ihre Menschenverachtung breit präsentieren kann. Daher fordern wir die Organisatorinnen des Katholikentages den krichenpolitischen Sprecher der AfD nicht für ein Podium einzuladen. Eine Ausladung der AfD liegt auch deshalb nahe, da die ehemalige kirchenpolitische Sprecherin der AfD, die Partei kürzlich aufgrund des enormen Rechtsrucks verließ.
Beachtet auch die Pressemitteilung der Organisationskreises der alternativen „Katholikentag plus“, die sich gegen eine „Normalisierung im Umgang mit der AfD“ aussprechen und forderrn die Partei aus dem offiziellen Programm auszuladen.