Auch an diesem Samstag protestierten Antifaschist*innen unterschiedlicher politischer Spektren anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie und die Ereignisse der letzten Wochen in Münster gegen den Wahlkampf der „Alternative für Deutschland“ (AfD). Mit populistischen Parolen und rechter Stimmungsmache will die AfD ins Europaparlament sowie in den Rat der Stadt Münster einziehen. In den Umfragen kommt sie zurzeit in Münster auf 3 bis 4 Prozent.
Die Positionen der neuen Partei sind geprägt von Nationalismus, autoritären Politik- und Gesellschaftsvorstellung en, rückwärtsgewandten Geschlechterbildern und Familienvorstellungen verknüpft mit homophoben Positionen sowie insgesamt von einer Logik, die Menschen ausschließlich nach ihrer wirtschaftlichen Verwertbarkeit einteilt. Aufgrund dieser Inhalte und ihrer offensiven Positionierung rechts von der Union übt die AfD eine große Attraktivität auf unterschiedliche Rechtsradikale aus. So kandidiert für die AfD in Münster der ehemalige stellvertretende Landesvorsitzende der „Republikaner“ (REP) sowie ein Aktivist des Hassblogs „Politically Incorrect“. (Unsere PM) Mit Parolen wie „Wir sind nicht das Sozialamt der Welt“ und „Mut für Deutschland“ setzt die AfD auch im Wahlkampf auf rassistische Ressentiments und dumpf-patriotische Gefühle. (Siehe auch „Antifa Blockupy“)
„Vorsicht: Rechte Propaganda“ – warnte deshalb ein Transparent am Samstag vor dem AfD-Stand. Auf zwei weiteren Transparenten wurde deutlich gemacht: „Rassismus ist keine Alternative“. Es wurden viele hundert Informationsflyer an Passant*innen verteilt. Bereits am Mittwoch war eine zentrale Wahlkampfveranstaltung der AfD mit dem Hauptredner Joachim Starbatty von Pfiffen und Slogans kritisch kommentiert worden. Ihre Ordnertruppe („Ihr verpisst euch jetzt hier, sonst haue ich dir in die Fresse!“) vom letzten Samstag hat die AfD übrigens nicht wieder eingesetzt. Die aggressiven Schläger mussten diesmal zu Hause bleiben. Noch mehr schlechte Publicity können die Rechtsaußen von der AfD gerade wohl nicht gebrauchen.