Pressemitteilung: Münsteraner AfD-Kandidat für Kommunalwahl teilt offen neonazistische Inhalte

PRESSEMITTEILUNG VOM 16.06.2020

Am 30.05.2020 hatte sich der Kreisverband Münster der “Alternative für Deutschland” in der Stadthalle Hiltrup für den Kommunalwahlkampf in Münster aufgestellt. Recherchen der “Antifaschistischen Linken Münster” belegen nun, dass ein Listenkandidat der AfD offen neonazistische Inhalte teilt und zur Gewalt gegen politische Gegner*innen aufruft.

Das Ergebnis der Aufstellungsversammlung der AfD Münster für die Kommunalwahl 2020 war ebenso erwartbar wie unspektakulär. Mit Martin Schiller, Alexander Leschik und Richard Mol führen seit langem bekannte Gesichter die Liste für den Stadtrat an. Auf den Plätzen dahinter traten jedoch viele bislang unbekannte Gestalten in Erscheinung. Einer von ihnen ist Karl-Heinz Kramer auf Listenplatz 5, der erst Ende 2016 aus Hürth (Rhein-Erft-Kreise) nach Münster-Handorf gezogen ist. Ein pensionierter Lehrer, der gerne Motorrad fährt. “Auf den ersten Blick mag Karl-Heinz Kramer dem von der AfD Münster gewünschten Bild entsprechen: Bürgerlich, mit einem gewissen Wohlstand und Status und allgemein eher bieder und unauffällig. Doch der Eindruck täuscht.”, so Merle Linkowski, Pressesprecherin der ALM.

Kramer hat auf seinem facebook-Profil wiederholt Propaganda-Bilder und Inhalte offen neonazistischer Parteien und Organisationen, u.a. von “Der III. Weg” und der “Identitären Bewegung” hochgeladen und geteilt, wie Recherchen der ALM belegen. Hinzu kommt eine Karikatur, welche die Frage stellt, ob man Bundeskanzlerin Merkel lieber “aufhängen oder an die Wand stellen” sollte.

“Es überrascht uns nicht im geringsten, dass ein Kandidat der extrem rechten AfD solches Gedankengut teilt”, so Linkowski zur Recherche, “neu ist aber die Nutzung des Materials offen neonazistischer Gruppen und die offene Befürwortung von Gewalt. In dieser Hinsicht hatte die AfD sich in Münster bislang bewusst zurückgehalten, um das eigenes propagierte bürgerliche Image nicht zu gefährden. Anscheinend ist diese Taktik nun hinfällig.”

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