AfD Kreisverband Münster relativiert erneut Verbrechen des Nationalsozialismus

Michael Jahn, Vorstandsmitglied des AfD-Kreisverbandes Münster, hat in einem Facebook-Post relativierende Äußerungen zur Reichspogromnacht gemacht und seine Partei auf eine Stufe mit den von den Nazis verfolgten Jüdinnen und Juden gestellt.

Jahn schrieb am 29. Mai 2019, dass seine Partei, wie alle anderen Parteien auch, in den nächsten Tagen ihre Plakate aus dem Europawahlkampf einsammeln müsse. Er beklagte sich über beschädigte Wahlplakate und setzte diese mit den von den Nazis in der Reichspogromnacht niedergebrannten Synagogen gleich. Sodann fragte er, ob die AfD für beschädigte Plakate zur Kasse gebeten werden, so wie die jüdischen Gemeinden von den Nazis zwangsweise die Abrisskosten für die zerstörten Synagogen übernehmen mussten.

Jahn NS-Relativierung

„Das ist ein unsäglicher Vergleich. Wieder einmal relativiert die AfD so die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Shoah“, so Merle Linkowski, Sprecherin der Antifaschistischen Linken Münster. „Dieser Vorfall reiht sich ein in eine ganze Reihe von revisionistischen und antisemitischen Angriffen durch den Kreisverband Münster – niemand kann da noch von Einzelfällen oder gar Missverständnissen sprechen.”

Der Sprecher des AfD-Kreisverbandes, Martin Schiller, hatte 2018 dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Münster, Sharon Fehr, unterstellt, dieses Land zu verachten und dessen schleichenden Verfall zu genießen.
Erst zu Beginn des diesjährigen Europawahlkampfes hatte Schiller dann eine den Nationalsozialismus relativierenden und misogynen Fotomontage gegen die Aktivistin der Klimaschutzbewegung „Fridays For Future”, Greta Thunberg, veröffentlicht. Er hatte die schwedische Aktivistin in ein nationalsozialistisches Propaganda-Plakat für Hitlerjugend und Bund Deutscher Mädel montiert und die Jugendbewegung als fanatisch diffamiert.

Pressemitteilung der Antifaschistischen Linken Münster vom 03.06.2019

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